Unser Sohn Justus Elias Walkstein
Unser Sohn Justus Elias Walkstein
Ich kenne Dein Gesicht –
ohne je die Farbe Deiner Augen gesehen zu haben.
Ich spüre noch immer Deine Berührungen –
ohne dass mich Deine kleinen Hände
je gestreichelt haben.
Ich sehe Deinen kleinen Mund vor mir –
ohne dass ich ihn je Mama sagen hörte.
Ich hielt Dich in meinem Arm –
ohne Dich je in den Schlaf gewiegt zu haben.
Ich habe Dich geboren –
ohne Dir Leben geschenkt zu haben.
(Kerstin Läger)
Du fehlst uns! In Liebe
Deine Mami Katrin und Dein Papi Mike, und Deine Brüder Julius Constantin und Lucius Benedikt
still geboren am
15.08.2005
in der 41. SSW
4570 g, 53 cm groß
und kerngesund
Wir hielten ihn vier Stunden still im Arm. Wir hoffen, er hat dabei all unsere Liebe zu ihm gespürt, die für sein ganzes Leben reichen sollte! Was bleibt, ist die Erinnerung an Dich und Dein lebendiges Wesen in meinem Bauch, einige Fotos, ein Hand- und Fußabdruck,
eine Haarsträhne und ein hellblaues Namensbändchen.
Unsere Sonneschein:
"Dich behalten wir immer in unserem Herzen, als ein helles Licht voll
Sonnenschein und Freude. Keine Worte können unseren Schmerz lindern."
Unsere Geschichte:
Leider nahm man mich und meine Beschwerden im Kreißsaal über drei ganze Stunden nicht ernst. Auch das Wohlbefinden unseres Kleinen wurde nicht kontinuierlich überprüft. Nach über 3 Stunden entschied man sich für einen Notkaiserschnitt. Als man mir das CTG entfernte, um mich in den OP zu bringen, lebte unser Justus Elias noch. Minuten später wurde er still geboren. Aufgrund von Sauerstoffmangel hatte er versucht zu atmen, dabei das bereits grüne Fruchtwasser eingeatmet. Grund: eine von allen beteiligten "Fachleuten" nicht bzw. zu spät erkannte vorzeitige Plazentalösung.
Gedankensplitter:
Die letzten Minuten der gesamten Schwangerschaft haben über unsere Zukunft entschieden. Wir glauben, der liebe Gott hat unseren Justus Elias zu sich geholt, weil er ihn gebraucht hat. Nur "Warum?". Eine Antwort darauf werden wir wohl nie bekommen. Unser Schmerz darüber, dass er nicht bei uns und seinem Bruder sein darf, ist so unendlich groß. Ich glaube, diesen Schmerz kann nur jemand nachvollziehen, der so einen Verlust selbst erlebt hat.
Ein Teil meines Herzens, ist mit Justus Elias gegangen. Das übrige Herz blutet. Doch im übrigen Herzen lebt Justus Elias weiter. Für immer. Irgendwann, so sagen mir andere von Verlust betroffene Menschen, kommen wieder Hoffnungsfunken und der Mut, das weitere Leben zu bejahen. Vielleicht haben sie recht? Unser Sohn Julius Constantin sagte kürzlich eines Morgens, als die Sonne aufging: "Mama, sieh! Der Justus hat die Wolken aufgeschlossen, damit bei uns die Sonne scheint!" Mir kullerten bei diesem Satz sofort wieder die Tränen über die Wangen. War dies der Funken Hoffnung?