Hanna und Emma
Hanna und Emma
meine geschichte:
ende juli 1998 habe ich erfahren das ich schwanger bin...bei dem nächsten kontroll check meinte der arzt es sieht nicht nur nach einem baby aus, juchu es werden zwillinge. ich wollte schon immer kinder haben, zwar nicht so früh aber ich wollte.
ich selber habe auch eine ausbildung als kinderpflegerin gemacht weil ich es einfach toll finde den kindern nahe zu sein, sie können einen immer zum lachen bringen egal wie schlecht es einem geht.
bei meinen ganzen controlluntersuchen war alles okay, wir haben uns riesig auf die zwillinge gefreut.
die schwangerschaft verlief ohne probleme und wir bereiteten alles für die kleinen neuen erdenbürger vor.
dann hatte ich nochmals kurz nach weihnachten einen termin beim arzt, da habe ich dann erfahren das zwei mädchen werden...die wochen davor wollten sie nicht preis geben, haben immer den rücken zu uns gedreht. ich wollte dies meinem freund am silvester mitteilen, die namen für zwei mädchen wie für zwei jungen standen schon fest.
leider sollte es nie soweit kommen das ich ihm es glücklich mitteilen konnte.
wir waren silvester bei seinem vater eingeladen, es waren viele aus seiner familie da, mir ging es an dem tag schon nicht so gut, ich hatte mir einen infekt eingefangen, habe mich aber dann überreden lassen doch mit zu kommen, obwohl ich ein schlechtes gefühl hatte und eigentlich nur schlafen wollte.
dann begann mein ganzer alptraum:
seine familie war ziemlich verzwickt, viele konnte gar nicht ohne alkohol und ich fühlte mich da nie wirklich wohl und war immer froh wieder zu hause zu sein.
und wie so oft kam es zwischen der familie zum streit, zu dem zeitpunkt hatte mein freund noch eine kleine schwester mit 8jahren die alles mit ansehen musste. onkel und vater hatten sich wieder gezofft weil sie sehr betrunken waren und ich weiss bis heute nicht um was es ging.
ich hab nur germekt das die situation langsam eng wurde und wollte die kleine nehmen um mit ihr raus zu gehen.
im dem gleichen moment kam es zu einer prügelei und wir mitten drinne. ich wollte mich gerade mit der kleinen raus begeben da kam schon der vater meiner freundes auf mich zugeflogen und traf mich mit seinen ellenboden direkt in den unterleib.
dann ging alles nur noch wie ein film ab, auf einmal stand ich draussen mit der kleinen und merkte nur noch wie mir das blut an den beinen runter lief. es war wie ein traum, wie konnte das passieren fragte ich mich. das ist nun nicht wahr-was ist mit meinen babys. ich bin zusammen gebrochen und erst wieder im krankenwagen wach geworden. sie hatten mir beruhigungsmittel gegeben, ich fragt gleich was mit den zwillingen sei, sie meinten sie wissen es nicht, wir sind gleich im krankenhaus.
im krankenhaus angekommen, konnten sie keine herztöne mehr feststellen..die plazenta hatte sich gelöst und die kleinen wurden nicht mehr ausreichend versorgt.
ich konnte es nicht fassen, wieso bin ich nicht zu hause geblieben wie ich es erst wollte??!! wieso habe ich mich überreden lassen? wieso muss immer alkohl fliessen? sooo veile fragen gingen mir durch den kopf und bis heute weiss ich keine antwort darauf.
dann ging alles ganz schnell, die wehen wurden eingeleitet und ich brachte in der 26.woche erst emma und dann hanna zur welt...es war eine totenstille im raum. erst wurde mir emma auf den bauch gelegt, es dauerte 30min bis dann auch hanna auf die welt kam, auch sie wurde mir auf die brust gelegt. die hebamme hatte beide babys noch in schöne tüchter gewickelt und sie mir gebracht und mich mit ihnen ein weile alleine gelassen und meinem freund.
sie waren so klein und so hübsch...emma hatte ganz helle haare und hanna dunkle, so wie ich sie mir immer vorgestellt hatte.
nach einer eine weile kam die hebamme zurück und meinte sie müsse nun emma und hanna mitnehmen, erst da begriff ich das es wirklichkeit war und ich wollte nur noch schreien doch ich konnte nicht.
die hebammen und ärzte im krankenhaus waren sehr nett zu mir und nach drei tagen durfte ich nach hause, diese drei tagen waren sehr schwer für mich, weil alle mütter mit ihren gesunden kinder und ihren wägelchen rum gefahren sind, nur ich durfte das nicht mehr erleben.
emma wog 560g und hanna wog 610g ...
ich vermisse euch so sehr meine zwei mädchen, ich hoffe das es euch da nun gut geht und es tut mir schrecklich leid das ich nicht so auf euch aufpassen konte wie es eine mama tun soll, ich werde euch nie vergessen und liebe euch.
ich konnte das dieser familie nie verzeihen und habe mich kurz darauf von meinem freund getrennt.
es war eine sehr lange und schwere zeit für mich, die ich ohne familie und freunde nicht hätte meistern können
Für meine beiden Mädchen
Hanna und Emma
still geboren am 31.12.1998
in der 26. SSW
Ich vermisse euch sehr!