Elijas, Elisha und Engelchen

 

Unsere beiden Engelchen, wir haben uns so sehr auf Euch gefreut und werden Euch immer in unserem Herzen tragen. Wir hoffen, dass es Euch beiden gut geht und dass wir uns eines Tages wiedersehen.


In Liebe, Eure Mama und Papa

E L I J A S

still geboren am

14. Januar 2004

in der 18. SSW

E L I S H A

still geboren am

31. Januar 2005

um 8.25 Uhr

in der 41. SSW

58 cm, 3720 g, KU 34 cm

Für unsere beiden Söhne

Unsere Geschichte

 

Am 13.10.2003 fiel der Schwangerschaftstest positiv aus. Als mein Gynäkölöge das Ergebnis bestätigte, brach für mich zunächst eine Welt zusammen. Ich wollte zwar immer Kinder und diese auch recht bald, doch zu diesem Zeitpunkt kam eine Schwangerschaft mehr als ungelegen. Mein Freund und ich waren zwar bereits seit sechs Jahren zusammen, da er jedoch im Ausland lebte, sahen wir uns sehr selten. Außerdem war ich erst 21 und wollte noch studieren. Nach einer Beratung bei der Caritas war ich dann doch recht zuversichtlich, dass es doch Alles zu schaffen sei. Nachdem ein paar Tage ins Land gegangen waren, hatte ich mich mit dem Gedanken, Mutter zu werden, angefreundet und freute mich schon bald sehr auf unser Baby. Die Tatsache, dass mein Fre und von Anfang an vor Freude total aus dem Häuschen war, hat sicher einen großen Teil dazu beigetragen. Außer des positiven Testes, deutete jedoch nichts auf eine Schwangerschaft hin. Die berühmte Übelkeit blieb mir erspart und auch ansonsten fühlte ich mich wie immer. Die Schwangerschaft verlief völlig normal. Im Dezember 2003 kam mein Freund nach Deutschland, um "uns" zu besuchen. Ich ging regelmäßig zu meinen Vorsorgeuntersuchungen und nahm meinen Freund in der 17+0 SSW zum ersten Mal mit. Da ich mich nach wie vor blendend fühlte und bei der letzten Untersuchung vier Wochen zuvor alles bestens war, waren wir in keinster Weise darauf vorbereitet, was uns dort erwartete. Als mein Gynäkologe mit dem Ultraschall begann, sah ich bereits, dass etwas nicht stimmte. Es waren weder Herzschläge, noch Kindsbewegungen zu sehen. Mir schossen sofort die Tränen in die Augen. Die Diagnose: missed abortion. Das Kind war nach Schätzung der Ärzte bereits drei Wochen tot. Mein FA schickte mic h sofort in die Klinik. Dort eröffnete man mir, dass ich das Kind zunächst auf die Welt bringen solle und anschließend eine Ausschabung vorgenommen werden würde. Aufgrund der bevorstehenden Vollnarkose, musste ich noch eine Nacht zu Hause, mit meinem toten Sohn im Bauch, verbringen, um dann am nächsten Tag nüchtern zu erscheinen. Am 13.01.2004 wurde mir gegen 7 Uhr das erste Zäpfchen gelegt, um den Muttermund zu öffnen. Am 14.01.2004 gegen 21.30 Uhr wurde unser Sohn Elijas still geboren. Die Ärzte konnten mir keinen Grund für seinen Tod nennen. Auch eine anschließende Obduktion brachte keine Ergebnisse. Am Tag der Entlassung haben wir unseren Sohn gesehen und Abschied genommen. Wir ließen ihn über das Krankenhaus auf einem anonymen Gräberfeld für kleine Geburten bestatten.

Drei Monate später war ich wieder schwanger. Mein Mann und ich hatten inzwischen geheiratet und freuten uns beide sehr. Die Schwangerschaft verlief auch diesmal völlig unkompliziert. Ich hatte keine Ödeme, die Blutdruckwerte waren bis zum Schluss traumhaft und auch ein Glucose-Toleranztest zeigte gute Werte. Wir erwarteten erneut einen Sohn, der sich auch prächtig entwickelte und täglich heftig strampelte und boxte. Aufgrund meiner Erlebnisse, konnte ich die Schwangerschaft jedoch erst in den letzten Wochen richtig genießen, da ich mir nun sicher war, dass nichts mehr schief gehen würde. Trotz des Ausgangs der ersten Schwangerschaft, meinten die Ärzte, dass es kein Problem sei, 10-14 Tage über den Termin zu gehen, bevor man einleitet. Ich vertraute ihnen natürlich, obwohl mein Mann immer wieder auf mich einredete, dass wir uns ein KH suchen sollten, das unseren Sohn schon vorher holt, da er ein fürchterlich schlechtes Gefühl hätte und er auf keinen Fall über den Termin gehen möchte. Im Nachhinein quält mich die Frage, was passiert wäre, wenn ich auf ihn gehört hätte. Der errechnete Termin war am 27.01.2005. Ich sollte inzwischen alle zwei Tage zum CTG. Am 28.01. war das CTG vollkommen unauffällig. Unserem Baby schien es gut zu gehen. Der nächste Tag verlief völlig normal. Unser Junge strampelte besonders heftig und ich war erstaunt, dass er anscheinend noch so viel Platz dazu hatte. Als ich am darauffolgenden Tag noch einige Dinge im Haushalt erledigte, stellte ich gegen Mittag fest, dass ich seit der Nacht keine Kindsbewegungen mehr spürte. Wir fuhren ins Krankenhaus. Dort wurde mein schlimmster Albtraum Wirklichkeit. In der 41. SSW hatte uns auch dieses Kind verlassen. Ich wollte in diesem Moment mit ihm sterben. Gegen 19 Uhr bekam ich ein Gel eingeführt, um die Wehen einzuleiten. Am nächsten Tag um 08.25 Uhr wurde unser zweiter Sohn still geboren. Mein Mann war auch diesmal die ganze Zeit dabei. Wir gaben ihm den Namen Elisha, da dieser in der Bibel Elijas Nachfolger war. Ich hatte zunächst große Angst meinen Jungen anzusehen. Als er mir jedoch auf den Bauch gelegt wurde, konnte ich nicht fassen, wie hübsch er war. Erst nach der Geburt konnte man die wahrscheinliche Todesursache sehen. Er hatte die Nabelschnur zweimal sehr straff um das Abdomen gewickelt und sich so die Versorgung abgedrückt.

Es vergeht kein Tag an dem der Schmerz und die Trauer mir nicht fast das Herz zerreißen. Niemand wird uns die beiden je ersetzen können.



Engelchen

fehlgeboren am

14.10.2005

in der 09. SSW

 

Mama mit Elisha

Elisha