Anna Maria

 

Meine Geschichte:

Ich habe meinen Hans eigentlich spät kennen gelernt. In August 2004 bekam ich mit 37 Jahren unser erstes Kind Johannes zur Welt. Es war eine schwere Geburt, weil sie eingeleitet werden musste und Johannes 4470g schwer und 53cm groß war. Doch wir waren glücklich, dass alles gut gegangen ist.

Wir wollten noch in meiner Karenzzeit ein zweites Kind bekommen, so dass ich nicht mehr arbeiten brauchte und so wurde ich nach einem halben Jahr wieder schwanger.

Am 15.7.05 bestätigte meine Arzt dass ich ein Kind bekomme und war in der 8. SSW. Wir freuten uns und da es mir beim Johannes in der Schwangerschaft gut ging,

machte ich mir auch keine Bedenken.

Am 11.8. hatte ich im Spital eine Nackenfaltenmessung und da sah die Ärztin, dass mein Baby eine zu große Nackenfalte hätte. Sie wollte aber sicher sein und ließ mich am nächsten Tag wieder kommen, weil da eine Ärztin da ist, die dafür spezialisiert ist.

Ich war ganz fertig und rief gleich meinen Mann an. Er ist am nächsten Tag mit mir ins Spital gefahren zur Untersuchung und da bestätigte die Ärztin, dass es stimmt.

Sie rieten mir zur einer Abtreibung oder auch zu anderen Untersuchungen, wie Fruchtwasseruntersuchung, Aber meine Mann und ich waren von Anfang an für das Kind und wollen es nicht durch eine Abtreibung töten.

Ich sollte wieder in zwei Wochen kommen und da würden sie wieder die Nackenfalte messen.

Leider hat sich am 30.8. bei dieser Untersuchung auch nichts gebessert. Im Gegenteil, nicht nur im Nacken war eine Wasseransammlung sondern auch im Bauch, war etwas Wasser zu sehen.

Ich ging weiter zu meinem Frauenarzt zur Kontrolle. Ich durfte das Herz meines Babys hören und auch wie es am Finger lutscht. Es sah so ganz normal aus, aber leider konnte ich auch das Wasser im Nacken sehen und wie es mehr wurde.

Am 27.9. hatte ich im AKH einen Termin wo mit einem Spezialen Gerät die Organe des Babys untersucht werden. Man sah gleich, dass sich schon in vielen Organen Wasser angesammelt hat und die Ärzte sagten gleich, dass das Kind nur noch einige Tage oder Wochen leben werde. Das Herz wird nicht die Kraft haben, gegen die Krankheit zu kämpfen.

Es gab für mich nur noch Tränen und die Angst, wann wird meine Baby sterben. Mein Trost war, dass wir uns von Anfang an auch mit dem Tod rechnen mussten und dadurch auch vorbereitet waren.

Am 29.9. bevor ich am Abend ins Bett ging spürte ich wie meine Gebärmutter sich senkte. Ich wollte es nicht wahr nehmen und versuchte verzweifelt nach Bewegungen, die ich aber nie wirklich spüren konnte. Ich bildete sie mir aber immer ein, weil ich wollte, dass mein Kleines leben soll.

Am 30.9. hatte ich sowie so einen Arzttermin und da sahen wir beim Ultraschall, dass das Baby sich nicht mehr bewegt und das Herz still steht.

Mein Mann hatte mich begleitet und wir wollten nur eines, dass wir noch schnell unser Baby taufen lassen wollen und suchten einen Priester.

Somit bekam unser Kind, eine Taufe, auch wenn wir noch nicht wussten ob es ein Mädchen oder Bub war.

Am Abend brachte mich mein Mann ins Spital und da wurde ich noch einmal Untersucht.

Man ließ mich noch eine Nacht mit dem Baby im Bauch, damit ich mich verabschieden kann.

Am 1.10. um 10 Uhr Vormittag leitete man die Geburt ein, da ich das Kleine auf natürliche Weise gebären soll.

Ich hatte nicht wirklich Wehen, aber langsam öffnete sich doch er Muttermund. Um 20 Uhr waren die Beine schon heraus geschlüpft und um 20.30 Uhr war unsere Tochter

Zur Welt gekommen. Die Hebamme hat das Baby gewaschen, gewogen und gemessen und dann brachte sie es mir wieder, so dass mein Mann und ich uns verabschieden

konnten. Auch wenn der Anblick meiner toten Tochter nicht so schön war, wegen der Krankheit, aber wir konnten sehen, dass sie alle Finger und Zehen hatte. Ein ganzes Menschenbündel.

Mit schwersten Herzen gaben wir unsere Anna Maria wieder der Hebamme.

Nach zwei Tagen verließ ich das Spital und bereitete alles für das Begräbnis vor.

Am 10.10. trugen wir sie in unser Familiengrab.

Anna Maria fehlt uns sehr, aber dafür haben wir am 12.11.2006 unseren lieben Sonnenschein Simon bekommen und somit ist unser Johannes nicht ganz allein.

Wir besuchen Anna Maria öfters beim Grab. Johannes hat lange nach dem Tod von Anna Maria geredet. Auch wenn er selbst noch klein war sagte er Anna Maria – Himmel. Als hätte er eine Verbindung zur seiner Schwester

Für unsere kleine

Anna Maria

gestorben am 30.9.2005

in der 21. Woche

still geboren am 1.10.2005

140g, 24 cm

Liebe Anna Maria!

Einundzwanzig Wochen warst Du unser Mittelpunkt im Leben.

Jetzt bist Du ein Engel für uns im Himmel.

Du bist immer in unseren Herzen.

Deine Brüder Johannes uns Simon und wir, Deine Eltern, lieben Dich sehr.

Wir wissen, dass Du bei Gott geborgen bist und freuen uns auf ein Wiedersehen

In der Ewigkeit.

 

Deine Mama, Papa, Johannes und Simon